Die Geschlechtertürme in San Gimignano
Bereits aus weiter Entfernung kann man die Türme am Horizont von San Gimignano sehen. Die prächtige Kulisse der toskanischen Kleinstadt geht auf das 12. Jahrhundert zurück. Damals leisteten sich die hiesigen Adelsgeschlechter einen Machtkampf, der über das Bauen möglichst hoher Türme ausgetragen wurde. Zeitgleich dienten die Türme auch der Verteidigung. Der Stadtkern, den Sie in wenigen Minuten erkunden können, wird von einer massiven Stadtmauer umgeben. Innerhalb des mittelalterlichen Mauerrings reihen sich Wohnhäuser und andere Bauten aus den verschiedenen Epochen der Stadtgeschichte. Im vergleich zu anderen toskanischen Städten fällt in San Gimignano der architektonisch abwechslungsreiche Baustil auf. Bei der Stadtplanung wurde kein Wert auf einheitliches Baumaterial gelegt, was den Ort mit seinen malerischen Gassen und Plätzen zu einem ganz besonderen Fleck in der Toskana macht.
Zeitmaschine ins Mittelalter – San Gimignano
Das 12. und 13. Jahrhundert Mittelitaliens war von Fehden zwischen den ansässigen Adelsfamilien geprägt. Im Zuge dieser teils kriegerischen Auseinandersetzungen wurden in einigen Städten Türme errichtet, die sich in ihrer Höhe und Imposanz übertreffen sollten. Zeitweise ragten in San Gimignano bis zu 70 Türme in den Himmel. Die meisten dieser Geschlechtertürme überlebten die Zeit nicht oder fielen einem Erdbeben zum Opfer. Heute sind noch 13 Türme komplett erhalten.
Die autofreie Innenstadt wurde seit dem Mittelalter kaum verändert. Im Vergleich zu anderen Städten ist San Gimignano vom Zweiten Weltkrieg verschont geblieben. Mit einem Besuch des Ortes begeben Sie sich in eine Zeitreise ins Mittelalter.