Alabaster - der außergewöhnliche Gips der Toskana
In Volterra und Umgebung wird bereits seit dem ersten Jahrtausend v. Chr. kristallisierter Kalziumsulfat (Alabaster) abgebaut und anschließend verarbeitet. Das eiförmigen Gips wird nicht wie Marmor geschnitten, sondern im Steinbruch freigelegt. Alabaster ist zudem weicher als Marmor und kann wie Holz geschnitzt werden. Ähnlich wie Milchglas ist Alabaster durchsichtig. Es ist jedoch feinkörnig und kommt in verschiedenen Farben vor (von transparent-weiß über gelb, rot bis zu grau).
Frühe Alabasterkunst
Die ersten Fundstücke aus Volterraner Alabaster werden auf das fünfte und sechste Jahrhundert v. Chr. datiert. Die Etrusker fertigten ihre Canopen – reichlich verzierte Urnengefäße – aus Alabaster an. Besucher können sich noch heute auf eine Zeitreise in die antiken Grube begeben, in der das wertvolle Gips gewonnen wurde.
In der griechischen und später auch in der römischen Antike wurde Albaster aus Volterra für Wandverkleidungen, Lampen und Gefäße genutzt.
Volterraner Alabaster heute
Die eiförmigen Alabasterblöcke werden heutzutage in Kleinbetrieben aus dem Gestein geschlagen. Im Umkreis von 30km um Volterra sind rund 600 Leute mit der Förderung und Verarbeitung des Alabasters beschäftigt. Die Nachfrage an dem hübschen Gips hat in den letzten Jahrzehnten stark abgenommen. Dies ist nicht zuletzt auf billige Imitate aus Fernost zurückzuführen, die für viele Souvenirsammler eine günstige Alternative zu den kostspieligen Kunstfertigkeiten aus echtem Alabaster darstellen. Allerdings können die billigen Massenproduktionen nicht mit der qualitativ hochwertigen Alabasterkunst der Toskana mithalten.
Im Umland von Volterra können Urlauber in einem der vielen kleinen Souvenirläden wunderschöne Kunststücke erwerben und damit die lokale Alabaster-Produktion unterstützen.